Corona-Pandemie: Bedürfnisse von Familien stärker in den Fokus nehmen

Veröffentlicht am 29.04.2020 in Ortsverein

“Offener Brief” an die Landtagsabgeordnete Karin Logemann und den Bundestagsabgeordneten Dennis Rohde

Corona-Pandemie: Bedürfnisse von Familien stärker in den Fokus nehmen

In den letzten Tagen erhalten wir als Mitglieder des Ausschusses für Jugend, Familie und Soziales der Gemeinde Bad Zwischenahn vermehrt Rückmeldungen von Eltern, die uns auf ihre schwierige Situation aufmerksam machen und um Unterstützung bitten. Wir möchten ihre Anregungen und Bedürfnisse im Folgenden kurz schildern: 

Für Kinder und deren Eltern stellt die Corona-Krise aufgrund der Kontaktbeschränkungen eine außergewöhnliche Belastung dar, die sich mit zunehmender Dauer verschärft. Vor allem sozial schwächere Familien leiden besonders unter der Situation. Den Kindern fehlt insbesondere das Spielen und Toben mit ihren gleichaltrigen Freunden in der Schule oder im Kindergarten. Zahlreiche Hobbys können nicht ausgeübt werden. Zudem besteht oftmals seit Wochen kein Kontakt mehr zu den Großeltern. Die Familien fühlen sich in dieser Zeit von der Politik außen vor gelassen. Es stößt auf Unverständnis, dass sich z.B. viele (ältere) Menschen in den Lebensmittelläden sowie Bau- und Gartenmärkten „tummeln“ dürfen, aber die Spielplätze kategorisch geschlossen bleiben.

Wir regen daher an, dass die Spielplätze für die Kinder wieder geöffnet werden. Dies könnte unter der Maßgabe erfolgen, dass lediglich eine begrenzte Personenzahl pro Spielplatz zugelassen wird und Abstandsregeln einzuhalten sind. Da sich die Spielplätze draußen befinden, ist das Infektionsrisiko ohnehin geringer.

Lockerungen wären ebenfalls im Sport durchführbar. Es erzeugt bei Eltern Frust, dass sich die Politik intensiv damit beschäftigt, wie der Profifußball wieder starten kann, aber Kinder nicht auf einen Bolzplatz dürfen. Aus unserer Sicht könnte in einem ersten Schritt die Ausübung solcher Sportarten erlaubt werden, bei denen das Infektionsrisiko grundsätzlich geringer ist. Das wären beispielhaft Tennis, Tischtennis oder Reiten.

Auch in der Freizeitgestaltung beobachten wir einige zusätzliche Möglichkeiten, die sich für eine Öffnung anbieten würden.

Wir würden es sehr begrüßen, wenn unter Auflagen (begrenzte Besucherzahlen, Hygienestandards, Abstandsregelungen, geschlossene Gastronomie etc.) kurzfristig wieder Parks und Botanische Gärten geöffnet werden. Die aktuellen Regelungen treffen vor allem unser touristisches Aushängeschild, den Park der Gärten, hart. Zahlreiche Großveranstaltungen in der Hauptsaison sind abgesagt, der Park bleibt für Besucher geschlossen. Der Park der Gärten ist aufgrund seines Angebotes sowie des kostenlosen Eintritts für Kinder bei Familien sehr beliebt.

Es ist nachvollziehbar, dass die Schwimmbäder (vor allem Hallenbäder) derzeit geschlossen sind. Viele Eltern haben jedoch die Sorge, dass in der wärmeren Jahreszeit auch die Freibäder für längere Zeit nicht besucht werden können. Hier wäre es wünschenswert, wenn frühzeitig ein Konzept erstellt wird, welches die Bedingungen für eine Öffnung der Freibäder beinhaltet. Ansätze könnten eine zeitlich begrenzte Nutzerzahl für die einzelnen Schwimmbecken, verlängerte Öffnungszeiten sowie besondere Hygieneregeln sein.

Ein weiteres Beispiel ist der Bootsverleih am Zwischenahner Meer. Durch Vorsichts-, Abstands- und Schutzmaßnahmen ließe sich das Infektionsrisiko so stark minimieren, dass ein Bootsverleih vertretbar ist und Familien ein weiteres Freizeitangebot gemacht werden könnte.

Kulturelle, sportliche oder öffentliche Einrichtungen sollten eine zusätzliche Finanzierung und Unterstützung von neuen, digitalen Angeboten erhalten. Viele Formate wie Sportkurse, Bastelideen oder Theateraufführungen können für eine Übergangsphase auch im Netz angeboten werden. Für die Umsetzung wird aber auch Geld und Know-How benötigt. Vor allem kleinere Vereine oder Sportgruppen verfügen oft nicht darüber. Hier sollte es eine spezielle Förderung geben.

Wenn nunmehr die Notbetreuung in den Kitas ausgebaut und der Unterricht in den Schulen sukzessive wieder beginnt, wäre eine Lockerung des Kontaktverbots für Kinder angemessen. Um die Ansteckungsgefahr zu minimieren, könnten z.B. feste Kleingruppen (max. 3 Kinder) gebildet werden (es treffen sich immer nur dieselben Kinder). Dies würde ermöglichen, dass die Kinder, die derzeit nicht in die Schule oder in die Notbetreuung der Kitas gehen, wieder mit ihren „besten Freunden“ spielen und soziale Kontakte pflegen können.

Wir bitten Euch, diese Überlegungen und Anregungen zur Entlastung der Familien in den Debatten über künftige Lockerungen zu berücksichtigen.

Mit freundlichen Grüßen

Beate Logemann, Henning Dierks und Katharina Fischer

 

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